
Land- und Forstwirtschaftlicher Betrieb der Naturforschenden Gesellschaft Altenburg (NfGA) e. V.
Ziel des Betriebes ist die Tierproduktion auf Flächen, die nur in geringem Maße zur klassischen Flächenkulisse der heutigen Landwirtschaft zählen.
Das sind insbesondere Wälder und Gehölze inklusive bestockungsfreie Waldbereiche, wie z. B. Moore, Heiden, Lichtungen, Trassen, aber auch Überschwemmungsräume, Bergbau- und Industrie-Folgeflächen, Wildnisgebiete und Schutzgebiete mit bewirtschaftungssensiblen Artenausstattungen.
Die landwirtschaftliche Nutzung der Flächen erfolgt mittels angepasster Beweidung mit Robustrassen, insbesondere solchen, die für eine Ganzjahresbeweidung geeignet sind.
Dazu arbeitet die NfGA mit Betrieben und Gesellschaften zusammen, die Robustrassen züchten, bei Rindern z.B. ABU Soest, Primigenius gGmbH
oder NABU-Agrar-Umwelt GmbH Rheinland-Pfalz und bei der Zucht von Wasserbüffeln aus dem Karpatenraum mit dem NABU Altenburger Land e.V. Angestrebt wird eine Vernetzung der Beweidungsflächen, um eine Optimierung der Bewirtschaftung zu ermöglichen und die Effizienz zu erhöhen.
Seit 2022 ist die NfGA Projektpartner im BfN-Projekt „Weidewonne – Unterstützungsnetzwerk für schafbeweidete Naturschutzflächen in Thüringen“.
Fachstelle – Herdenschutzhunde Thüringen
In Thüringen ist der Wolf inzwischen heimisch geworden. Nach der Ansiedlung einer Wölfin im Jahr 2014 auf dem Gelände des Standortübungsplatzes Ohrdruf und der Paarung mit einem Wolfsrüden, konnte 2020 das erste reinrassige Wolfsrudel nachgewiesen werden.
Inzwischen wurden zwei weitere sesshafte Wölfinnen festgestellt: eine Wölfin ließ sich im Wartburgkreis bei Tiefenort nieder, eine weitere Fähe konnte in der thüringischen Rhön bei Zella/Rhön bestätigt werden.
Um unter diesen Voraussetzungen die Schäden und Verluste bei der in Thüringen traditionellen Weidetierhaltung so gering wie möglich zu halten, sind entsprechende Herdenschutzmaßnahmen unabdingbar. So ist der Fokus zum einen auf den Zaunbau zu legen: hier empfiehlt sich ein stromführender Zaun mit einer Höhe von 120 cm. Zum anderen sollten die Möglichkeiten des Einsatzes von Herdenschutzhunden nicht außer Acht gelassen werden.
Das Pilotprojekt „Fachstelle Herdenschutzhunde Thüringen“ soll Betriebe mit Weidetierhaltung und Weidetierhalterinnen und -halter in Fragen des Herdenschutzes beraten und insbesondere den sach- und fachgerechte Einsatz von Herdenschutzhunden unterstützen und begleiten.
Das Land Thüringen bietet über die „Förderrichtlinie Wolf/Luchs“ die Möglichkeit, die Errichtung verschiedener Herdenschutzmaßnahmen finanziell zu unterstützen. Die Mitarbeiter*innen der Fachstelle Herdenschutzhunde Thüringen informieren über die Möglichkeiten und begleiten die Beantragung beim zuständigen Thüringer Landesamt für Umwelt, Bergbau und Naturschutz.
