NATURKUNDEMUSEUM MAURITIANUM
ÖFFNUNGSZEITEN
Di–Fr: 13.00–17.00 Uhr
Sa, So: 10.00–17.00 Uhr
Montag, Feiertag: geschlossen
PREISE
Der Eintritt ist frei. Gerne können Sie eine Spende geben. die wir für die Herstellung unserer Tierpräparate verwenden.
LEITER
Dipl.-Museol. Mike Jessat
Mauritianum, Parkstraße 10
Tel.: 03447.892162
AUSSTELLUNGEN
Sonderausstellung
aktuelle Sonderausstellungen
In Europa wird Bangladesch allgemein als am stärksten betroffene Region des Klimawandels charakterisiert. Im Land ist man sich seit mehr als einem Jahrzehnt der Gefahr bewusst und hat hierfür ein eigenes Ministerium eingerichtet. Die Ausstellung nimmt den Besucher mit zu den Orten des Klimawandels, skizziert Lebenswelten im wasserreichen Ganges-Delta, in den Waldregionen und auf den Teebergen des Nordens, in saisonalen Überschwemmungs-gebieten im Inneren des Landes und in Gegenden, die als Dürreregionen gelten.
Drei ethnologische Forschungsreisen unternahm die Naturforschende Gesellschaft Altenburg nach Bangladesch. Eine davon in Kooperation mit der tschechischen Palacký-Universität Olmütz.
Die Ausstellung erzählt vom Entstehen und Vergehen von Land und Leben.
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„Sammeln und Forschen im Geiste Humboldts“
Alexander von Humboldt war Ehrenmitglied der in Altenburg ansässigen Naturforschenden Gesellschaft des Osterlandes (NGdO). Mitglieder der NGdO nahmen im September 1828 ihre Teilnahme am 7. Kongress der deutschen Naturforscher und Ärzte in Berlin, der unter der Schirmherrschaft von Humboldt stand, zum Anlass, Humboldt persönlich das Ehrenmitgliedsdiplom zu überreichen. „Angesteckt“ von Humboldts literarischen Reiseschilderungen und Beschreibungen fremdländischer Tier- und Pflanzenwelten ergriff die Naturforschende Gesellschaft jede Gelegenheit, ihre Sammlungen mit Naturalien und ethnografischen Objekten aus fernen Ländern durch Kauf, Tausch oder Schenkungen zu bereichern. Zu diesem Zweck erwarb man auch Aktienbeteiligungen an ausländischen Expeditionen wie z.B. nach Venezuela, Brasilien, Mexico oder Australien. Schillernde Kolibris und farbenprächtige Papageien, imposante Andenkondore und Krokodile, große Pinguine, Flusspferdschädel … fanden so den Weg nach Altenburg.
In der Ausstellung stehen Kollektionen, die in diesem Kontext nach Altenburg kamen, im Mittelpunkt.
Auerochse, Wildpferd & Co. – Mitteleuropas ausgestorbene „BIG FIVE“
Als der Mensch den europäischen Kontinent vor etwa 50.000 Jahren besiedelte begannen die großen Tiere auszusterben. Die ganz Großen verschwanden zuerst – Waldelefant und Nashörner. Es folgten weitere bis in die heutige Zeit. Nur wenige, als Jagdwild genutzt und geschützt, blieben.
Die großen Säugetiere prägten ihren Lebensraum. Die Grasfresser wie Auerochse, Wisent, Büffel, Wildpferd und Wildesel entwickelten parkartige Graslandschaften. Viele Tier- und Pflanzenarten sind auf diese Landschaften angewiesen. Sie haben sich mit den großen Arten entwickelt und sind von ihrem Dasein abhängig. Mit dem Aussterben der großen Graser veränderte sich unsere Landschaft und der Mensch begann selbst die Landschaft zu verändern. Die heutige Industrie-Agrarlandschaft ist das derzeitige Ergebnis…
Fehlen die großen Säugetiere in unserer Landschaft? Kann der „moderne Auerochse“, die Kuh in der Milchviehanlage, ein Ersatz sein oder sollten Auerochse, Wildpferd und Co. wieder in unserer Landschaft Fuß fassen? Gibt es Möglichkeiten für den Ersatz ausgestorbener Tierarten?
Die Ausstellung stellt die großen Graser Europas vor und spannt den Bogen vom Beginn des Aussterbeprozesses bis in die Gegenwart, wo Konzepte zum Ersatz gesucht und erprobt werden.
Dauerausstellung
Dauerausstellung
Der Altenburger Rattenkönig
Der Altenburger Rattenkönig wurde im thüringischen Buchheim bei Eisenberg gefunden. Hier ließ im Mai 1828 der Müller Steinbrück die Mauern seines häuslichen Kamins abreißen. Dabei fand er unter dem Schutt einen mumifizierten Rattenkönig. Diesen schenkte er am 26. Mai 1828 der Naturforschenden Gesellschaft des Osterlandes zu Altenburg. Nähere Angaben zu den Fundumständen erhielt die Gesellschaft nicht. Der Rattenkönig wurde in einem allseits verklebten Glaskasten in den naturkundlichen Sammlungen aufbewahrt und der Öffentlichkeit präsentiert. 1908 ließ man im Schlosspark zu Altenburg ein Museumsgebäude für die Sammlungen errichten. Das Museum wurde nach dem Protektor und Ehrenpräsidenten der Naturforschenden Gesellschaft, Prinz Moritz (Moritz = lateinisch „mauritius“), Mauritianum benannt. Hier ist der Rattenkönig auch heute noch in der Schauvitrine ausgestellt.
In Deutschland sind 31 Rattenkönig-Funde eindeutig durch Literaturquellen belegt. Der kleinste Rattenkönig mit drei Tieren wurde 1949 in Berlin gefunden. Der Altenburger Rattenkönig ist der größte Rattenkönig der Welt und darüber hinaus der einzige als Mumie erhalten gebliebene Rattenkönig. Daneben existierten nur noch in den Museen Stuttgart, Göttingen und Hamburg je ein Alkoholpräparat eines Rattenkönigs. Er besteht aus 32 mit den Schwänzen verknoteten Ratten, wobei von manchen Tieren auch die Hinterfüße in den Schwanzknoten einbezogen sind. In der Vergangenheit wurde die Anzahl der Ratten stets mit einer geringeren Stückzahl angegeben. So berichtet Melchior Schlenzig, 1854 in seinem Buch „Die Säugethiere“ über einen Rattenkönig von „…27 Stück ausgewachsene Ratten…“. 100 Jahre später wird in der naturwissenschaftlichen Zeitschrift ORION (7. Jahrgang, Nr. 3, 1952) noch von 30 Tieren berichtet. Erst 1963 entfernte man den Rattenkönig aus dem Glaskasten und nahm eine genaue Zählung und Nummerierung der Ratten vor. Diese ergab 32 Tiere. Davon sind 27 genau zu erkennen, 5 liegen verdeckt bzw. sind nicht mehr vollständig erhalten.
Alle Ratten sind rußgeschwärzt und ohne Fellhaare. Sie haben sehr scharfe Fußkrallen, die nicht abgenutzt sind. Demzufolge müssen die Tiere schon eine längere Zeit verknotet gewesen sein und sich nicht fortbewegt haben. Wovon ernährten sich aber die Ratten? Vermutlich lebten die Tiere von den Nahrungsresten, die andere freibewegliche Ratten im Nest zurückließen. Nicht selten wurden auch Rattenkönige in Zwischenböden von Mühlen oder Getreidespeichern gefunden. Diese fraßen die Getreidekörner, die durch den Fußboden rieselten. Die Ratten des Altenburger Rattenkönigs werden anhand von Schädelmerkmalen den Hausratten (Rattus rattus) zugeordnet.
Der Mythos vom Rattenkönig
Die erste Erwähnung eines Rattenkönigs reicht bin in das Jahr 1610 zurück. Bevor die Menschen jedoch einen Rattenkönig aus biologischer Sicht erklären konnten, rankten sich viele Fabeln um so ein abstoßendes Rattenbündel. Im Mittelalter gab es z.B. die Vorstellung, dass eine Gruppe von Individuen immer von einem König regiert wird. Demzufolge wurde auch einer zusammen agierenden Schar von Ratten ein König zugewiesen, der mit allen Attributen königlicher Würde (Zepter, Krone, Purpurmantel) ausstaffiert wurde. Der Schwanzknoten wurde zum Thron des Königs, auf dem er Platz nimmt wenn er Hof hält.
In der Regel löste aber ein Rattenkönig keineswegs nur Bewunderung bei den Menschen aus, sondern eher Angst und Schrecken. Dies wird sehr eindrucksvoll in dem Epos „Der Rattenfänger von Hameln“ von Julius Wolff geschildert:
„… In des Bürgermeisters Keller
sitzt der Satan in Gestalt
eines ries´gen Rattenknäuels
mit unendlich vielen Beinen,
hundert Köpfen, tausend Schwänzen …“
Vorstellung eine Rattenkönigs im Mittelalter aus „Rat en Muis“ (1955)
Der Rattenkönig aus naturwissenschaftlicher Sicht
Die Naturwissenschaft definiert einen Rattenkönig als eine Gruppe von Ratten, deren Schwänze so miteinander verwickelt oder verknotet sind, dass sich die Tiere nicht mehr selbständig aus ihrem Verband lösen können.
Alle bisher gefundenen Rattenkönige wurden von Hausratten (Rattus rattus) gebildet.
Hausratten sind geschickte Kletterer und besiedeln daher in Gebäuden vor allem die oberen Stöcke oder Dachböden. Beim Klettern benutzen sie ihren Schwanz zum Festhalten. Ähnlich dem „Greifschwanz“ einiger Affen reagiert der Schwanz von Hausratten auf den Kontakt mit einem Fremdkörper mit dem Umklammerungsreflex. Dieses instinktive Verhalten ist vermutlich eine Voraussetzung für das Zustandekommen der Schwanzverknotung eines Rattenkönigs. Sind die Ratten nun auf einem engen Raum eingeengt, kriechen sie im Nest über- und durcheinander. Dabei kommen die Schwänze miteinander in Kontakt, umklammern und verflechten sich. Unterstützt wird dieser Vorgang vermutlich noch durch klebende Substanzen, wie Kot oder Urin vermischt mit anderen Stoffen (z.B. Lehm, Heu oder Stroh), die die erste Verknüpfung der Schwänze noch inniger werden lassen. Kommt es dann u.U. zu einem plötzlichen Fortstreben der Ratte, zieht sich der erst lose gefügte Knoten noch fester zusammen und bleibt unlösbar.
frühere Themen

„Komplett violett – Das Ringen um die Heide im Pöllwitzer Wald“
Seit 2015 beschäftigt sich die Naturforschende Gesellschaft Altenburg (NfGA) im Rahmen eines Projektes zur Entwicklung von Natur und Landschaft intensiv mit den Zwergstrauchheiden des Pöllwitzer Waldes bei Zeulenroda-Triebes. 1990 hinterließen dort die Grenztruppen der DDR ein durch militärische Nutzung geschaffenes, künstliches Offenland im Wald. Taktikgelände, Schießplatz, Sprengmittelplatz und Lehrgrenze heißen die Flächen, die heute für den europäischen Naturschutz wertvolle Lebensräume darstellen. Die Bemühungen um ihren Erhalt sind vielfältig und begannen bereits vor ca. 30 Jahren. Dennoch ist der Zustand der Heiden derzeit nicht zufriedenstellend. Durch die Mitarbeiter der NfGA wurden neue Pflege- und Nutzungskonzepte für die Heideflächen entwickelt und z.T. bereits erprobt. Über erste Erfolge und zukünftige Lösungsansätze berichtet die neue Sonderausstellung „Komplett violett – Das Ringen um die Heide im Pöllwitzer Wald“ im Naturkundemuseum Mauritianum.
Sonderausstellung
Alte Stücke in jungen Händen
Studenten studieren Objekte der ethnologischen Sammlung des Mauritianums
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29.09. – 26.10.2018 – Sonderausstellung
„110 Jahre organisierte Aquaristik in Altenburg“
Sonderausstellung 2. Juli bis 9. September 2018
Forscher, Sammler, Sammlungen
Lebenswerke von Privat – gesichert im Museum
anlässlich des Jubiläums „200 Jahre Naturforschung in Altenburg“
In den letzten 10 Jahren erwarb das Mauritianum unter der Trägerschaft der Naturforschenden Gesellschaft Altenburg e. V. zahlreiche bedeutende Kollektionen, die von Wissenschaftlern, Forschern und Sammlern über Jahrzehnte – vor allem in ihrer Freizeit – zusammengetragen wurden. Für einige von ihnen war es eine Lebensaufgabe – sie haben mit ihrer Sammlung ein Lebenswerk hinterlassen!
Forscherdrang, Wissensdurst und Neugier, aber auch Faszination, Begeisterung und Freude sind die zentralen Motive, die die Sammler zum Sammeln motiviert haben. Sie sammelten selektiv, um vor allem in die Tiefe zu gehen und für sich oder andere Interessierte Erkenntnisgewinne zu schaffen, denn Sammeln und der Entwurf von Hypothesen sind eng miteinander verknüpft. Somit sind ihre gesammelten Objekte nicht etwa nur Zeugnisse einer vergangenen Zeit, sondern leisten einen wichtigen Beitrag zur Beantwortung aktueller und zukünftiger Forschungsfragen.
Mit dem Eingang der Kollektionen in die Museumssammlung werden diese zum nationalen Kulturgut. Sie dauerhaft zu bewahren und der Forschung zur Verfügung zu stellen, gehört zu den Aufgaben des Museums.
Vorgestellt werden die Sammlungen von:
Wolfgang Reißmann – Federsammlung
Ulrich Poller – Insektensammlung (Schmetterlinge, Käfer, Hautflügler)
Egon Jungmann – Sammlung mitteleuropäischer und tropischer Schmetterlinge
Dr. Hans-Joachim Bellmann – Geologische Sammlung/ Bau- und Dekorationsgestein
Peter Baum – Geologische Sammlung/Schwerpunkt fossile Hölzer
Walter Ludwig – Bitterfelder Bernstein-Inklusen
Dr. Roland Fuhrmann – Sammlung Bitterfelder Bernstein, Quartärmollusken- und Ostrakodensammlung
Klaus Strumpf – Pflanzensammlung
Sonderausstellung 20. März 2018 – 09. September 2018
Der Star – Imitationstalent und Formationskünstler
Der Star macht seinem Namen alle Ehre: er ist ein Superstar der Stimmenimitation und ein exzellenter Synchronflieger. Ob es die Gesänge anderer Vogelarten sind oder Umgebungsgeräusche, Handyklingeln, Hundebellen, Weckerticken, Polizeisirene, Autoalarmanlage – der Star versteht es, diese perfekt zu imitieren und in seinen Gesang einzubauen. Ein einzigartiges Naturschauspiel, mit dem kaum eine andere Vogelart aufwarten kann, bietet die Schwarmbildung der Stare. Besonders in Teichgebieten ist im Herbst allabendlich eine Stunde vor Sonnenuntergang zu beobachten, wie imposante Schwarmwolken aus vielen tausend Staren am Himmel auftauchen, perfekt synchronisierte Flugmanöver vorführen, bevor sie sich schlagartig im Schilf niederlassen. Obwohl der Star nicht selten und zahlreich zu beobachten ist, wurde er vom NABU zum Vogel des Jahres 2018 ausgewählt. Er ist ein Paradebeispiel dafür, wie es um unsere eigentlich häufig vorkommenden Vogelarten bestellt ist. Seit der Jahrtausendwende sind seine Bestände rückläufig, da seine bevorzugten Lebensräume wie Weiden, Wiesen und Felder immer intensiver genutzt werden. Er benötigt Baumhöhlen zum Brüten und Nahrungsflächen mit kurzer Vegetation, in denen er Würmer und Insekten findet. Doch Hecken und Feldgehölze „stören“ beim intensiven Bewirtschaften der Äcker. Auch die zunehmende Haltung von Nutztieren ausschließlich in Stallanlagen setzt dem Star zu. Grasen keine Weidetiere, so fehlt auch deren Mist auf der Weide und damit die dadurch angelockten Insekten, eine wichtige Nahrung für den Star. Aktuell brüten etwa zwei Millionen Staren-Paare weniger in Deutschland als noch vor zwanzig Jahren.
„Unterwegs in Sachen Biodiversität I“ – 02.03.17 bis März 2018
Projekte der Naturforschenden Gesellschaft Altenburg
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„Achat, Quarz, Turmalin….. – Minerale aus aller Welt“ – Kabinettausstellung vom 04. April bis 05. Oktober 2017 im Naturkundemuseum Mauritianum Altenburg
Wie in vielen anderen Städten Deutschlands gibt es auch in Altenburg seit Jahrzehnten eine Interessengruppe für Mineralien und Fossilien. Ursprünglich als eine „Arbeitsgemeinschaft des Kulturbundes der DDR“ ins Leben gerufen, treffen sich seit 2005 interessierte Mineraliensammler als „Arbeitskreis Mineralogie Altenburg“ einmal monatlich im Naturkundemuseum Mauritianum Altenburg.
Mit der Ausstellung „Achat, Quarz, Turmalin… – Minerale aus aller Welt“ möchten die Mitglieder des Arbeitskreises ihr Hobby und Interessengebiet der Öffentlichkeit vorstellen und so auch weitere Interessierte und Sammler zur Teilnahme an ihren Treffen animieren.
Mineraliensammlern geht es um die Schönheit und Ästhetik ihrer Sammelobjekte – ob nun in umfänglicher Vielfalt aus aller Welt, als Sammlungen spezieller Mineralgruppen oder bestimmter Fundorte und Regionen.
All das findet sich in dieser kleinen Kabinettausstellung wieder. Einerseits werden viele Minerale und Mineralstufen gezeigt, die überwiegend durch Tausch oder an Mineralbörsen erworben wurden, andererseits zeigt die Ausstellung auch viele „Eigenfunde“ – im Besonderen aus der mitteldeutschen Region. Hier im Altenburger Land kann man selbst an Feldrainen Minerale und besondere Gesteine finden, so zum Beispiel Band- und Trümmerachat, Achat- und Jaspisbrekzie, Bandjaspis oder verkieselte Hölzer.
Vielleicht fühlt sich der eine oder andere durch die Ausstellung angeregt, sich beim nächsten Spaziergang ein wenig genauer umzuschauen und auch den einen oder anderen ungewöhnlich aussehenden Stein etwas eingehender zu betrachten.
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Foto: Bandjaspis, Gnandstein
Foto: Jaspis-Brekzie, Modelwitz
Foto: verkieseltes Holz, Kohren-Sahlis
Foto: Achat, Pähnitz
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„Unterwegs in Sachen Biodiversität II“ – 02.03.17 bis 18.06.17
Stationen „Natura 2000″ der Naturforschenden Gesellschaft Altenburg
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„Glasarche III im Schlosspark“ – 02.03.17 bis 27.04.17
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08.03.2016 – 22.02.2017 – „Der Stieglitz – Bunter Vogel im Rückwärtsgang“
Eine Sonderausstellung des NABU Thüringen und des Naturkundemuseums Mauritianum zum Vogel des Jahres 2016
Stand der Habicht im vergangenen Jahr stellvertretend für den Kampf gegen die illegale Greifvogelverfolgung und „erhitzte“ die Gemüter, haben wir mit dem Stieglitz im Jahr 2016 wieder einen klassischen Singvogel. Der farbenfrohe Stieglitz gehört zu den buntesten und beliebtesten Singvögeln Deutschlands. Er ist sehr gesellig und begibt sich meist im Schwarm auf Nahrungssuche. Doch auch der sympathische Fink hat Probleme in Deutschland, da seine Lebensräume im landwirtschaftlich genutzten Raum und im städtischen Bereich schwinden. Sein Bestand nahm in den vergangen zwanzig Jahren um fast die Hälfte ab. Was für viele Menschen das Sinnbild für Unordentlichkeit ist – Brachflächen, Wegränder oder Gärten mit Disteln, Kletten, Karden oder anderen korbblütigen Wildkräutern – ist für Stieglitze Nahrungsgrundlage und damit überlebenswichtig!
Mit seiner Wahl zum Vogel des Jahres 2016 wollen NABU und LBV den fortschreitenden Strukturverlust in unserer Kulturlandschaft ins Blickfeld rücken: Der Stieglitz ist unser Botschafter für mehr Artenvielfalt und Farbe in Agrarräumen und Siedlungsbereichen. Die Sonderausstellung stellt die Lebensweise des Stieglitzes vor, hebt die Besonderheiten seines Speisezettels hervor, erlaubt einen Blick in seine „Kinderstube“ oder erinnert an seine Vergangenheit als äußerst beliebter Käfigvogel.
Foto: Frank Leo
15.12.2015 – 22.02.2017 – Sonderausstellung Altenburg – Australien – “Eine Sammlung gegen das Vergessen” oder “Wie Vogelpräparat Nr. 984 eine Sprache rettete”
Die erste deutsche Mission in Australien nahm in Altenburg ihren Anfang. Die Dresdner Missionare C. Schürmann und Chr. G. Teichelmann werden 1838 in der Altenburger Bartholomäikirche ordiniert und anschließend in die südaustralische Region um Adelaide ausgesandt. Aus Dankbarkeit für die Möglichkeit ihrer Ordination senden sie 334 australische Vögel und ethnographische Objekte nach Altenburg. Ihrer emsigen Sprachforschung vor 185 Jahren ist es zu verdanken, dass die verloren geglaubte Kaurna-Sprache der australischen Einwohner heute wieder aufleben kann.
30.06.2015 – 29.02.2016 – Sonderausstellung “Der Habicht – ein verfolgter Jäger”
Am Dienstag, dem 30. Juni, eröffnete das Naturkundemuseum Mauritianum Altenburg um 18 Uhr die neue Sonderausstellung zum Vogel des Jahres 2015 „Der Habicht – ein verfolgter Jäger“. Dem Jahr des lachenden Grünspechts folgt 2015 das Jahr des Habichts, der nicht immer ein heiteres Leben hat. Dabei wird unser Jahresvogel seit jeher bewundert für sein Jagdgeschick: Äußerst wendig verfolgt er seine Beute auch im Unterholz und fängt sie mit höchster Präzision. Von Natur aus jagt er unter anderem Tauben und Hühnervögel, was ihm den wenig schmeichelhaften Ruf als „Hühnerhabicht“ einbrachte, der zur Strecke gebracht werden muss.
Obwohl die Jagd auf Greifvögel seit 1970 verboten ist, werden sie abgeschossen, gefangen oder vergiftet. Zielart Nummer eins der illegalen Greifvogelverfolgung ist dabei der Habicht. Über Generationen haben die Tiere daher gelernt, wachsam gegenüber dem Menschen zu sein. Auf dem Land ist der wendige Jäger scheu und kaum zu sehen. Anders in der Stadt: Seit den 1980er Jahren besiedeln Habichte immer mehr europäische Metropolen. So weist Berlin inzwischen eine der höchsten Siedlungsdichten von Habichten weltweit auf.
13.06. – 18.10.2015 – Sonderausstellung “nyamacela – Die Müllsammlerinnen von Bamako
In Mali gibt es einen großen Markt an recycelten Plastikprodukten, der jedoch nur durch das Engagement der müllsammelnden Frauen, der nyctala, realisierbar ist. Die 29-jährige Ethnologin, Germanistin und Historikerin Franziska Muckenthaler hatte sich vor drei Jahren zu den Müllsammlerinnen in der Millionenstadt Bamako gesellt und lernte dadurch die Frauen und ihre Arbeit besser kennen. So wurde die Müllkippe für mehrere Monate ihr Arbeitsplatz. Jeden Tag kamen neue Rohstoffe an, die die Müllsammlerinnen wieder in Wert setzten und von denen sie täglich lebten. Zudem hatte Franziska Frank das Glück, auch den Alltag mit den Frauen teilen zu dürfen. Ihren Aufenthalt bei den nyctala dokumentierte die Ethnologin in Wort und Bild. In der neuen Sonderausstellung des Mauritianums „nyamacela – Die Müllsammlerinnen von Bamako“ sind ihre fotografischen Eindrücke zu sehen.
Zur Ausstellungseröffnung am 13. Juni konnte die junge Ethnologin im Mauritianum ihr gerade erschienenes Buch präsentieren, in dem sie ihre ethnologischen Forschungen in Bamako dokumentiert hat. Es enthält Tagebuchauszüge der Autorin, in denen man viel über das alltägliche Leben in Bamako erfährt. Über die Sorgen und Freuden der Frauen, über die Familien. Muckenthaler schreibt: „Das Leben der Müllsammlerinnen ist also nicht traurig, sondern eine bemerkenswerte Leistung, die täglich unter Einsatz der eigenen Gesundheit erbracht wird.“ Das Buch zur Sonderausstellung ist im Mauritianum erhältlich.
21.09.2014 – 01.06.2015 – Sonderausstellung – “Von Auen und Teichlandschaften – Zwei Beispiele zur Entwicklung von Natur und Landschaft im Altenburger Land”
Seit 21.09.2014 wird im Naturkundemuseum Mauritianum Altenburg die Sonderausstellung “Von Auen und Teichlandschaften – Zwei Beispiele zur Entwicklung von Natur und Landschaft im Altenburger Land” gezeigt, die die Ergebnisse der ENL-Projekte “Sprotteaue und FFH-Eremit-Lebensräume, Altenburger Land” und “Haselbacher Teiche” vorstellt.
Fließ- und Stillgewässer und ihre angrenzenden Biotope waren in der Vergangenheit durch die Tätigkeit des Menschen drastischen Veränderungen unterworfen. Eine Nutzungsintensivierung führt für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten zum Lebensraumverlust. Durch die ENL-Projekte “Sprotteaue und FFH-Eremit-Lebensräume, Altenburger Land” und “Haselbacher Teiche” wurde versucht, in den letzten zwei Jahren dieser Entwicklung gezielt entgegenzuwirken. Die gemeinsame Sonderausstellung präsentiert Landschaftsbau- und Pflegemaßnahmen rund um die Zielarten und deren Biotope.
Interessierte sind recht herzlich eingeladen. Die Ausstellung ist bis zum 01.06.2015 zu besichtigen.
06.11.2014 – 21.06.2015 – Sonderausstellung – „Der Wolf kehrt zurück“
Am Donnerstag, den 6. November um 18 Uhr wird im Naturkundemuseum Mauritianum Altenburg die neue Sonderausstellung „Der Wolf kehrt zurück!“ eröffnet. Mit dem fotografischen Nachweis einer jungen Wölfin am Rande des Truppenübungsplatzes Ohrdruf im Mai 2014 wurde es zur Gewissheit: Wölfe kehren nun auch nach Thüringen zurück. Bereits im November 2013 gelang es einem Jagdpächter, einen Wolf südlich von Jena zu filmen. Auch in der jüngsten Vergangenheit gingen schon mehrfach vermeintliche oder tatsächliche Wolfssichtungen durch die Thüringer Medien.
Der Ausrottungsfeldzug gegen den Wolf begann um 1650. Rund 200 Jahre später war die Wolfspopulation in Deutschland so gut wie verschwunden – wolfsfrei war es seitdem aber nie!
Bis Anfang des 20. Jahrhunderts tauchten immer wieder einzelne Wölfe in Deutschland auf. Der vorerst wirklich Letzte im Lande wurde 1904 in Sachsen geschossen. Gut vier Jahrzehnte später gab es wieder vereinzelt Wölfe in Deutschland. Nach dem 2. Weltkrieg wurden – erst legal, später illegal – mindestens 28 wildlebende Wölfe in Deutschland erlegt, die aus Polen einwanderten.
Im Jahr 2000 gelangen in Sachsen schließlich die ersten sensationellen Beobachtungen von in freier Wildbahn aufwachsenden Wolfswelpen. Seitdem breitet sich der Wolf wieder zunehmend aus. In Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen hat sich der Wolf bereits etabliert. In vier weiteren Bundesländern gibt es erste Nachweise. Nun ist der Wolf auch in Thüringen angekommen! Im Mai 2014 gelang der fotografische Nachweis einer jungen Wölfin auf dem Truppenübungsplatz Gotha-Ohrdruf.
Die Sonderausstellung „Der Wolf kehrt zurück!“ informiert u.a. über die aktuellen Wolfsterritorien in Deutschland, beleuchtet historische Zeitzeugen für das einstige Wolfsland Thüringen, weist auf bestehende Konflikte zwischen Wolf und Mensch hin und klärt über die Arbeit der neu gegründeten Landesgruppe Wolf beim NABU Thüringen auf.
14.06. – 19.10.2014 – Sonderausstellung „Heinz Olbrich – Stempeldrucke für Kinder“
Anlässlich des 100. Geburtstags des Altenburger Malers und Graphikers Heinz Olbrich (1914 – 2009) präsentiert das Naturkundliche Museum Mauritianum die Sonderausstellung
Heinz Olbrich – Stempeldrucke für Kinder
Monotypien aus der Tierwelt.
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23.03. – 07.09.2014 „Biologische Invasionen“
Tiere, Pflanzen, Pilze und Bakterien werden durch den Menschen – beabsichtigt oder auch nicht – von einem Ort zum anderen transportiert. Gelingt es ihnen, sich am “neuen” Ort zu etablieren, zu vermehren und damit weiter auszubreiten, sprechen Wissenschaftler von “Biologischer Invasion”.
Manche dieser “Fremdlinge” schädigen unsere Gesundheit, haben gravierende Auswirkungen auf die heimische Tier- und Pflanzenwelt oder verursachen wirtschaftliche Schäden, andere bleiben lange Zeit unbemerkt.
Riesenbärenklau, Beifuß-Ambrosie, Asiatische Tigermücke, Waschbär & Co. – sie sorgen immer wieder für Schlagzeilen! Die Sonderausstellung präsentiert Beispiele aus Flora und Fauna, deckt Schadwirkungen auf und schlägt Möglichkeiten des Managements invasiver Arten vor.
Die Sonderausstellung “Biologische Invasionen” wurde vom Phyletischen Museum Jena konzipiert und gestaltet.
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15.04. – 09.06.2014 „Er hat gut lachen! Der Grünspecht – Vogel des Jahres 2014“
Ein echter Europäer hat auch in Thüringen gut lachen
Eine interessante Sonderausstellung zum Grünspecht gibt es vom 15. April – 9. Juni im Naturkundemuseum Mauritianum Altenburg zu sehen. Eindrucksvolle Bilder und Plakate stellen die Lebensweise, Gefährdungsursachen und seine Situation in Thüringen dar.
Der Grünspecht kommt in Thüringen fast flächendeckend vor. Lediglich im Thüringer Wald und im Thüringischen Schiefergebirge taucht er wegen der großen Nadelwaldgebiete recht selten auf. Seine Bestandserholung verdankt er einer Reihe von milden Wintern und seiner zunehmenden Einwanderung in städtische Grünflächen. Die letzten drei kalten Winter haben jedoch gezeigt, dass es auch für ihn schnell wieder abwärts gehen kann. Der Verlust von Streuobstwiesen und extensiv genutztem Grünland – beispielsweise durch Umbruch in neue Maisanbauflächen – verschlechtert die vorhandenen Lebensräume allerdings so, dass Bestandserholungen wie in den vergangenen Jahrzehnten in Zukunft immer schwieriger werden.
Da Streuobstwiesen für ihn immer seltener zu finden sind, hat die Vogelart den Siedlungsraum für sich entdeckt – hier nehmen ihre Bestände zu, wie zum Beispiel im Stadtgebiet Geras festgestellt wurde. Im städtischen Bereich bieten besonders alte Parks, Industriebrachen, Ortsränder und Gegenden mit altem Baumbestand ideale Bedingungen für den Grünspecht. Er ist übrigens ein echter Europäer: Mehr als 90 Prozent seines weltweiten Verbreitungsgebietes befindet sich in Europa.
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06.10.2013 bis 06.04.2014 „Der Weg ist das Ziel – Eine Ausstellung des ENL-Projektes ´Biotopverbund Pleißen- und Wieraaue Altenburger Land´“
In einer Region, deren Landschaft stark durch die Landwirtschaft geprägt ist, ist der Erhalt bestehender natürlicher Lebensräume für heimische Pflanzen und Tiere sehr wichtig. Das allein reicht jedoch nicht aus, um das Überleben von Arten dauerhaft zu sichern. Vielmehr ist die Vernetzung zwischen einzelnen Biotopen notwendig.
Um die Schaffung eines solchen Biotopverbundes bemüht sich seit 2011 ein Projekt zur Entwicklung von Natur und Landschaft (ENL).
Die Ausstellung berichtet von den Erfolgen und Erfahrungen des vergangenen Arbeitsjahres. Nach dreijähriger Laufzeit geht das ENL-Projekt nun in die Verlängerung. Und es besteht kein Mangel an neuen Herausforderungen und Aufgaben…
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24.11.2013 – Hochwasser – Überflutungen im Altenburger Land: 2002 und 2013
Unter dem Motto „Den Flüssen wieder mehr Fläche geben – Breitwasser statt Hochwasser!“ steht die Sonderausstellung des Mauritianums. Fotografien aus der Luft zeigen eindrücklich, wo sich das Wasser der Pleiße und deren Zuflüsse wieder Raum nahm. Aus der Vogelperspektive betrachtet, werden einige der Ursachen für die Schäden in den Siedlungen offenbar. „Da sind nur wenige Worte notwendig“, sind sich die Mitarbeiter des Mauritianums einig.
Der Biologe Detlef Stremke aus Weimar dokumentierte die Hochwasserereignisse der Jahre 2002 und 2013 vom Flugzeug aus. Der Vergleich der Aufnahmen zeigt, dass in den elf Jahren nur eine Maßnahme ergriffen wurde, um dem Wasser den notwendigen Raum in der Aue zu geben.
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20.10.2013 bis 10.11.2013 – 105 Jahre organisierte Aquaristik in Altenburg 1908 – 2013
Die Fachgruppe für Aquarien- und Terrarienkunde „Limnophila“ feiert 105 Jahre organisierte Aquaristik in Altenburg mit einer Präsentation von etwa 100 Tierarten. Neben lebenden Heuschrecken, Schnecken, Fröschen, Schildkröten und Schlangen werden auch schwer zu züchtende und neuentdeckte Fischarten gezeigt. Ein eigens eingerichtetes Gezeitenbecken bildet den durch Ebbe und Flut geprägten Lebensraum der Mangrovenwälder und seine Bewohner Vieraugenfische und Mangrovenkraben. Und natürlich sind auch Kleinfische aus heimischen Gewässern zu beobachten.
Am 10.11. 10.00 – 17.00 Uhr Abschlussbörse mit Verkauf von Fischen, Wirbellosen,
Reptilien, Insekten und Pflanzen.
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11.04.2013 – 20.05.2013
„Ausgerechnet Sibirien“
Die Mitarbeiter des Naturkundemuseums Mauritianum Altenburg waren vom 22. Juni bis zum 09. Juli 2012 auf Sammel- und Forschungsreise im westsibirischen Tiefland unterwegs. In der neuen Sonderausstellung „Ausgerechnet Sibirien“ werden die vielen persönlichen Eindrücke und ein Teil des gesammelten wissenschaftlichen Materials präsentiert.
“Ausgemustert” (10. März – 29. September)
“Ob bei Schulschließungen oder Renovierungsarbeiten im Biologie-Kabinett – im Zeitalter moderner Medien kommen immer wieder Wandkarten, Präparategläser, Insekten-schaukästen, Vogelpräparate
oder Tierskelette in den Schulen auf den Prüfstand und erhalten den Stempel „Ausgemustert“.
Mit ihrer Hilfe haben Generationen von Schülern die Grundlagen der Biologie erlernt.
Das Mauritianum konnte einige dieser historischen Anschauungsmaterialien, deren Herstellung sogar bis in den Beginn des 19. Jahrhunderts zurückdatiert werden kann, aus Altenburger Schulen in seinen Sammlungsbestand übernehmen.”
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11.04.2013 – 20.05.2013
„Die Bekassine – Vogel des Jahres 2013
bis 28. Februar 2013
„Von Lücken und Brücken – Ansätze des Biotopverbundes im Altenburger Land.“
In einer Region, deren Landschaft durch die Landwirtschaft geprägt ist, ist der Erhalt bestehender natürlicher Lebensräume für heimische Pflanzen und Tiere sehr wichtig. Das allein reicht jedoch nicht aus. Vielmehr ist die Vernetzung zwischen einzelnen Biotopen notwendig. Um die Schaffung eines solchen Biotopverbundes bemüht sich seit 2011 ein Projekt zur Entwicklung von Natur und Landschaft (ENL). Die Ausstellung gibt Einblick in die Arbeit des ENL-Projektes. Sie zeigt zudem, wie die landwirtschaftliche Nutzung in der Vergangenheit dazu beigetragen hat und künftig beitragen kann, eine artenreiche Natur zu fördern.
03. Juni bis 07. Oktober 2012
„Heuschrecken – sprunghafte Klangkünstler“
Ein lauer Sommerabend ohne Grillengesang und Heupferd-Gezwitscher – kaum vorstellbar! Doch wie erzeugen Heuschrecken diese „Musik“? Und wozu? Ist es für das Liebesspiel am Wiesengrund – die Balz als Stelldichein der Angeber? Die Sonderausstellung „Heuschrecken – sprunghafte Klangkünstler“, die ab dem 3. Juni im Naturkundlichen Museum Mauritianum zu sehen wart, zeigte verschiedene Facetten aus dem interessanten Leben dieser Insekten.
22. April 2012 bis 24. Februar 2013
„Die Zukunft von Gestern – Auf den Spuren der braunkohle im Altenburg-Meuselwitzer Revier.“
Kohlebergbau, -aufbereitung und Verarbeitung. Kaum ein anderer Wirtschaftsbereich hat im letzten Jahrhundert die Region des Altenburger Landes so stark geprägt und verändert wie der Bergbau. Nicht nur der Kohleabbau, sondern auch die rohkohle-verarbeitende Industrie sind bis heute im Gedächtnis der Menschen geblieben. Was war – auch im Alltag der Bergleute und Fabrikarbeiter, was bleibt, was kommt? Die Sonderausstellung thematisiert die Entwicklungen des Kohlebergbaus und seiner Auswirkungen auf die Altenburg-Meuselwitzer Region und wirft einen Blick aus einer nicht allzu weit zurück liegenden Vergangenheit in die Zukunft.
bis 13. Mai 2012
„Walzls Tierleben“ – „Staubfossilien“
Der Fotodesigner und Künstler Stephan Walzl ist derzeit hauptsächlich als Bühnenfotograf für Theater und Philharmonie Thüringen tätig. Im Rahmen seiner Diplomarbeit an der Fachhochschule Dortmund 2007 entstand „Walzls Tierleben“, das mit dem internationalen BFF-Förderpreis ausgezeichnet wurde. Seine Letzte Arbeit „Staubfossilien“ entführte uns in eine unbekannte Wildnis außerhalb unserer Wahrnehmung: in die ebenso bizarre wie phantastische Welt, jenseits unserer Staublappen.
06. November 2011 bis 09. April 2012
„Exotische Früchte von den Märkten der Welt“
Die Sonderausstellung wurde im Pfalzmuseum für Naturkunde in Bad Dürkheim konzipiert und hat als Wanderausstellung schon in Hamburg für großes Interesse gesorgt. Die Museumsbesucher bekamen die Gelegenheit, eine außerordentliche Auswahl an exotischen Früchten kennen zu lernen. Der Besucher lernte die Vielfalt der Zitrus- und Palmenfrüchte oder der Myrten- und Nachtschattengewächse sowie besonders schwere, süße, saure, vitaminreiche, farbenfrohe und formenreiche Früchte kennen. Früchte zum Knabbern oder zum Auslöffeln wurden gezeigt, Raritäten oder Exoten, die gar keine sind. Die Ausstellung gab außerdem Auskunft über die Herstellung der naturgetreuen Frucht-Präparate.
bis 04. März 2012
„Drei Jahre ENL-Projekt Pleißeaue Altenburger Land – Ein Fazit.“
Ende 2008 wurde durch die beiden Partner NABU-Stiftung Nationales Naturerbe, Berlin und Förderkreis Mauritianum Altenburg e.V. das ENL-Projekt „Pleißeaue Altenburger Land – Maßnahmen zur Entwicklung der Natura2000-Gebiete im Altenburger Land, Thüringen“ aus der Taufe gehoben. Der Freistaat Thüringen förderte das Projekt aus dem ELER-Fond der EU großzügig mit etwa 1,1 Mio. Euro. Knapp 3 Jahre später, ging das Projekt seinem planmäßigen Ende entgegen. Das wurde zum Anlass genommen, in Form einer Sonderausstellung auf das Erreichte zurückzublicken. In der Ausstellung wurde anschaulich dargestellt, welche Landschaftsbaumaßnahmen stattgefunden haben, was sich auf den Wiesen zwischen Remsa und Windischleuba verändert hat und welche Tier- und Pflanzenarten von dem Naturschutzprojekt profitieren konnten.
bis 02. Oktober 2011
„Ein Bernsteinwald im Tertiär Mitteldeutschlands? Auf Spurensuche im Tagebau Goitsche bei Bitterfeld“
Umgangssprachlich bezeichnet Bernstein einen klaren bis undurchsichtigen gelben „Schmuckstein“ aus fossilem Harz des Ostseeraumes. Bernstein faszinierte die Menschen schon immer. Schmuck- und Kunstgegenstände aus Bernstein sind bereits aus archäo-logischen Grabungen der Jungsteinzeit bekannt. Sowohl die große baltische als auch die Bitterfelder Bernsteinlagerstätte bildeten sich im Tertiär, dem sogenannten Braunkohlen-zeitalter. Beide Lagerstätten sind an Meeresablagerungen gebunden, aber der Bernstein ist eine festländische Bildung und ist in einem Bernsteinwald entstanden. Die Vorkommen des Baltikums wurden zum großen Teil durch eiszeitliche Gletscher abgetragen. Der Bernstein wurde mit dem Eis über das gesamte nördliche Europa verbreitet. Noch immer hält sich hartnäckig die Vorstellung, dass der Bernstein der Bitterfelder Lagerstätte umgelagerter Bernstein aus dem Baltikum ist. Doch der Leipziger Geologe Dr. Roland Fuhrmann beleuchtete in seiner Ausstellung die Frage nach der Herkunft und Entstehung des Bitterfelder Bernsteins neu. Er begab sich auf die Suche nach dem Bernsteinwald in Mittel-deutschland und beschreibt verschiedene Bernsteinarten.
bis 30. Oktober 2011
„Oase, Zelt und Zwischenraum – 3 mal Afghanistan“
Die Ausstellung thematisierte drei Lebensräume in Afghanistan. Die Flussoase Andhkoy und ihren Wandel vom Obstgarten zum Teppichzentrum, viehzüchtende Zeltnomaden und ihre Migration zwischen Sommer- und Winterweiden sowie Zigeunergruppen, die städtische Zwischenräume bewohnen und zwischen ihnen umherziehen. Da die Mehoden der Ressourcennutzung in allen drei Lebensbereichen grundverschieden sind, sind auch die Lebensumstände eines Oasen-, Zelt- oder Zwischenraumbewohners unterschiedlich. Hinzu kommt, dass sich diese Lebensumstände in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt haben. Der Wandel der Lebensräume steht in engem Zusammenhang mit dem Angebot an lebenswichtigen Wasser. Die Ausstellung will versuchen, komplexe Gemengelagen und gegenwärtige Probleme nicht nur darzulegen, sondern auch ihre Ursprünge und Entwicklungen nachzuvollziehen. Im Zuge der Ausstellungsvorbereitungen entstand ein Katalog, der hier käuflich zu erwerben ist.
bis 13. März 2011
„Natur in NABU-Hand – Haselbacher Teiche gestern und heute.“
Die Haselbacher Teiche im Osten Thüringens an der Grenze zu Sachsen sind ein Paradies für Fischotter, Wasservögel, Rohrsänger, See- und Fischadler. Entstanden als Karpfen-zuchtteiche in den Jahren ab 1521 weisen sie eine wechselvolle Geschichte auf und prägen die Kulturlandschaft zwischen den Ortschaften Haselbach und Regis-Breitingen. Der Natur-schutzbund Altenburger Land hat die Thüringer Teiche seit dem Jahr 2004 in Pacht und bewirtschaftet sie sehr extensiv. Ziel ist der Erhalt der Teiche und die Wiederherstellung einer hohen Artenvielfalt durch langfristige Lebensraumverbesserung. Die intensive Karpfenmast in der Vergangenheit hatte zum Verschwinden mancher Vogel- und Amphibienart geführt. Die naturverträgliche Nutzung durch den Nabu zeigte schnell Erfolge, Arten wie Löffelente und Zwergdommel kehrten wieder in die Teiche zurück, Haubentaucher oder Drosselrohrsänger weisen heute wieder große stabile Bestände auf. Seit wenigen Jahren ist sogar der Fischotter im Gebiet heimisch und zieht erfolgreich Junge groß. Durch Naturschutzmaßnahmen, wie die Anlage von kleinen Laichgewässern für Kammmolch, Laubfrosch und andere Amphibien arbeitet der Nabu weiter an der Verbesserung der Lebensbedingungen für Pflanzen und Tiere.
bis 16. Januar 2011
„5 Jahre KINDERKOLLEG im Mauritianum – Kinder erforschen die Natur“
Das Kinderkolleg wurde 2006 im Naturkundemuseum Mauritianum Altenburg gegründet. Es ist ein außerschulisches Kursangebot für naturwissenschaftlich interessierte Kinder – eine Lernwerkstatt für kleine Naturforscher. Das Konzept sah ursprünglich vor, einen Kurs für maximal 12 Kinder im Vorschulalter zu veranstalten. Jedoch übertraf die Flut der Anmeldungen jegliche Erwartungen, und so startete das Kinderkolleg 2006 nicht mit 12 Kindern an einem Tag sondern mit 48 Kindern an 4 Tagen. Zusätzlich zum Vorschulkurs haben sich mittlerweile 4 weitere Kurse für die höheren Altersgruppen etabliert. Unter dem Motto „Beobachten, Forschen und Experimentieren – Spaß an der Naturkunde“ treffen sich derzeit 150 Kinder mehrmals im Monat im Schülerlaboratorium des Museums. Auf die Teilnehmer wartet in jedem Monat ein anderes spannendes Thema. Das erlernte Wissen wird am Ende des Kurstages auf Arbeitsblättern festgehalten. Die Vorschulkinder spären Tierfährten im Schnee und Eichhörnchenkobel in den Baumkronen auf, die Kurse 2 und 3 gehen mit Insektenkeschern „Auf die Suche nach Insektenkindern“ und „Allerhand Käfertier“. Die verschiedenen Baumarten und Blütenpflanzen der Schlossparkwiesen erkunden die Teilnehmer des 4. Kurses. 2010 jährt sich die Gründung des Kinderkollegs zum 5. Mal. Aus diesem Anlass zeigten die Kinderkolleg-Kinder und ihre Kursleiter die Ergebnisse ihrer Forschungsarbeiten in der Sonderausstellung.
bis 03. Oktober 2010
„Mythos Aralsee – Historische und gegenwärtige Fotografien“
Die Ausstellung „Mythos Aralsee“ widmete sich der Geschichte und den Folgen der sowje-tischen Moderne in Zentralasien. Diese Moderne ist am besten charakterisiert mit einem schier unbegrenztem Technik- und Fortschrittsglauben. Dieser Glaube an uneingeschränkte Machbarkeit und menschliche Allmacht führte seit der Mitte des 20. Jahrhunderts zum größten Eingriff in die lebenswichtigen Flusssysteme der Region Mittelasien und zeigte seine schwerwiegenden Folgen gegen Ende des Jahrhunderts. Die Ausstellung „Mythos Aralsee“ im Mauritianum erzählt in Bildern, historischen Fotos, Porträts und Biographien von den Veränderungen der traditionellen Lebens- und Wirschaftsweisen in der Aralsee-Region und vom schrittweisen Verschwinden des Wassers. Der Aralsee existiert bei den Bewohnern der Region nur als Mythos. Die meisten haben den See noch nie in ihrem Leben gesehen. Der Großteil der im Amu Darja Delta lebenden Bevölkerung leidet jedoch nicht so sehr am Verschwinden des Aralsees und dessen negativen Auswirkungen auf das Weltklima, sondern schlicht am Ausbleiben des Flusswassers. Die mit dem Wassermangel verbundene schlechte Wasserqualität, die fehlenden Erwerbsmöglichkeiten und die durch das Austrocknen des Aralsees freigesetzten gesundheitsschädlichen Gifte, führen zur Abwanderung aus der Region. Gleichzeitig versuchen sich die Verbliebenen in den drastisch veränderten Lebendsbedingungen einzurichten. Die Ausstellung wird zusammen mit dem Zentralasien-Seminar der Humboldt Universität zu Berlin und der Akademie der Wissenschaften Karakalpakistans durchgeführt und ist durch Mittel der DFG gefördert.
04. März bis 10. April 2010
„Faszinierende Welt der Spinnen“
Zu einer außergewöhnlichen Sonderausstellung mit mehr als 30 lebenden Vogel-spinnen-Arten und anderen Spinnentieren lud das Mauritianum bis 10. April ein. Nicht nur die aus Literatur und Film bekannte Riesenvogelspinne (Theraphosa leblondi), die mit bis zu 12 Zentimetern Körperlänge und einer Beinspannl&änge von 30 Zentimetern zu den größten Vogelspinnen der Welt gehört, sondern auch die Schwarze Witwe (Latrodectus mactans) oder Pandinus imperator, der riesige afrikanische Skorpion sind zu sehen. In der Ausstellung erfährt der Besucher Interessantes zur Biologie, zum Verhalten und zu den Haltungsbedingungen der einzelnen Arten.
bis 23. Mai 2010
„Die Letzten ihrer Art: Der Helle Wiesenknopf-Ameisenbläuling in Thüringen“
Die Ausstellung informiert über das Naturschutz-Projekt des Mauritianums und der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe in der Pleißeaue des Altenburger Landes. Die in der Pleißeaue lebenden Tier- und Pflanzenarten, welche durch das Vorhaben gefördert werden sollen, nehmen breiten Raum ein. Es wird ein Einblick gegeben in die Lebensweise von Schmetterlingen der Wiesen, den Tierarten in der Pleiße, verschiedenen Amphibienarten, dem Weißstorch sowie dem Fischotter und was zu ihrem Schutz getan wird. Im Mittelpunkt stehen die Wiesenknopf-Ameisenbläulinge, äußerst seltene kleine Tagfalter, welche auf den Pleißewiesen zwischen Windischleuba und Remsa einen ihrer letzten Lebensräume in Thüringen besitzen. Neben den Pleißewiesen Windischleuba wurden die anderen Wirkungsräume des Projektes vorgestellt, die Gerstenbachaue und das Haselbacher Teich-gebiet.
bis 28. Februar 2010
„Kulturlandschaft Altenburger Land – Eine Ausstellung zur Landnutzungs-entwicklung der letzten 200 Jahre“
Im Rahmen des in der Ausstellung vorgestellten Forschungsprojektes, wurden die Veränd-erungen der Landnutzung untersucht und visualisiert. Der betrachtete Zeitraum reicht dabei vom Zeitalter der Industrialisierung (zu Beginn des 19. Jahrhunderts) bis in unsere Gegenwart. Grundlage bildet der im Jahre 1813 vom damaligen Minister Hans Wilhelm Thümmel herausgegebene sog. „Thümmel-Atlas“. Dieses detaillierte Kartenwerk umfasst das Gebiet des ehemaligen Ostkreises, also des gesamten Altenburger Landes. Im Vergleich mit aktuellen topographischen Karten können dann Flächennutzungsveränderungen dargestellt und interpretiert werden. Die Ausstellung greift verschiedene Landnutzungskomplexe heraus und beleuchtet exemplarisch die Veränderungen der letzten zwei Jahrhunderte. Dabei wird bspw. der Themenkomplex Bergbau und damit die wohl gravierendsten Eingriffe in die Landschaft vorgestellt. Außerdem wird auf die Veränderungen der Wälder und Gewässer Bezug genommen, die Landwirtschaftsentwicklung vorgestellt und die Situation der Siedlungen beleuchtet.