
Exkursion: Moor ohne Wasser! – Das Haselbacher Moor im Kammerforst
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Gemeinschaftliche Exkursion von NATURA 2000-Station Osterland & Naturforschende Gesellschaft Altenburg (NfGA)
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Termin:
August 24 / 10:00
(Achtung: Die Exkursion war ursprünglich für den 17. August geplant!)
Leitung:
Tobias Eggert (Natura 2000-Station Osterland) / Kathrin Worschech, Mike Jessat (NfGA/Mauritianum)

Exkursion: Moor ohne Wasser! – Das Haselbacher Moor im Kammerforst
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Nach Mooren sucht man vergeblich im Altenburger Land – lediglich das ca. 6 ha große Naturschutzgebiet „Brandrübeler Moor“ bei Schmölln verdient diese Bezeichnung. In Vergessenheit geraten ist dagegen das einstige kleine „Haselbacher Moor“ im nordöstlichen Teil des Kammerforstes. Es liegt in einer Geländevertiefung auf einer Fläche von 2,1 ha und fand bereits 1765 in historischen Quellen Erwähnung.
Auf einer gemeinschaftlichen Exkursion von Naturforschender Gesellschaft Altenburg (NfGA) und Natura 2000- Station Osterland informieren am 24. August die Exkursionsleiter Tobias Eggert (Osterland-Station) sowie Kathrin Worschech und Mike Jessat (NfGA) über botanische und zoologische Besonderheiten dieses Kleinods, über seinen Zustand und über bisherige Rettungsversuche des Moores. Interessenten sind herzlich eingeladen.
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( Haselbacher Moor, August 2024, Foto: Natura 2000-Station Osterland )
Das „Haselbacher Moor“ ist ein „Versumpfungsmoor“, das nur durch Regenwasser gespeist wurde. In der Mitte des 20. Jahrhunderts konnten Waldspaziergänger noch den schwankenden Moorboden aus Torfmoos und Weißmoos, Wollgras und Moosbeere erleben.
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Nur über einen Knüppeldamm ging es trockenen Fußes durch das Moor. In seiner Landeskunde zum Altenburger Land beschreibt der Heimatforscher und Geologe Ernst Kirste noch1956 den weitgehend natürlichen Zustand dieses einzigartigen Naturraumes. Mit dem Aufschluss des nördlich gelegenen Braunkohlentagebaus Haselbach III im Jahre 1955 begann vermutlich das Absterben des „Haselbacher Moores“.
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Die damit verbundene Grundwasserabsenkung und die Rodung angrenzender Altwaldbestände veränderten den Wasserhaushalt des Moores so drastisch, dass es langsam austrocknete, nachfolgend mit Gehölzen bestockte und schließlich in Vergessenheit geriet.

( Haselbacher Moor, August 2024, Foto: Natura 2000-Station Osterland )
In den 1990er Jahren stellten Moorexperten bei Untersuchungen fest, dass das Potential, also der Moorkörper, noch vorhanden ist. Diese positive Aussage gab den Anlass, über ein „Wiederbeleben“ des „Haselbacher Moores“ nachzudenken, zu planen und schließlich auf den Weg zu bringen.
Versuche dazu gab es 1997 durch den Naturschutzbund Deutschland (NABU), Kreisverband Altenburger Land und gibt es derzeit durch die Natura 2000 Station Osterland.
Text:
Kathrin Worschech
Ansprechpartner Öffentlichkeitsarbeit: worschech@mauritianum.de Tel.: 03447 890307