14.04.2018 – 08:00 Uhr – Mike Jessat (Mauritianum): Vogelstimmenexkursion im Schlosspark Altenburg

„Alle Vögel sind schon da …“

Amsel, Drossel, Fink und Star erkennen Sie schon? Aber was pfeift und singt denn da noch? Zum Erkennen unserer gefiederten Mitbewohner spielt der Gesang eine wesentliche Rolle. Das Naturkundemuseum Mauritianum lädt am 15. April um 8.00 Uhr zu einer Vogelstimmen-exkursion in den historischen Schloßpark Altenburg ein, wo eine Vielzahl an Vogelstimmen zu hören ist. Doch welche Stimme gehört zu welchem Vogel? Mike Jessat stellt die Vögel des Parks vor, welche ihre Brutreviere bezogen und teilweise mit dem Nestbau begonnen haben.

Es werden ca. zwanzig Vogelarten erwartet, so dass diese Exkursion gut für „ornithologische Einsteiger“ aber auch zur Auffrischung der Kenntnisse aus den Vorjahren geeignet ist. Nach der Tour bietet sich ein Besuch des Naturkundemuseums Mauritianum an, welches ab 10 Uhr geöffnet ist (Eintritt frei). Mitzubringen sind wetterfeste Kleidung und ein Fernglas.

Treffpunkt: vor dem Naturkundemuseum Mauritianum, Parkstraße 1, 04600 Altenburg

Buntspecht

10.04.2018 – 18 Uhr – Vortrag Simon Rockstroh & Anja Roland (Naturforschende Gesellschaft Altenburg): Wildnis aus der Grube – große Weidetiere als Landschaftsgestalter in der Bergbaufolgelandschaft des Altenburger Landes

In unserer intensiv genutzten Landschaft gehören Offenlandflächen in der Bergbaufolgelandschaft heute zu den wertvollsten Naturräumen. Zahlreiche seltene, geschützte und bedrohte Tier- und Pflanzenarten finden hier geeigneten Lebensraum. Der Erhalt solcher Flächen ist ein wichtiges Anliegen der Naturforschenden Gesellschaft Altenburg.

Ohne landschaftsgestaltende Maßnahmen breiten sich jedoch auf den wertvollen Offenlandflächen schnellwüchsige Bäume und Sträucher aus. Dabei verschwinden zunehmend die wertgebenden Sonderstandorte und darauf angewiesene, teilweise stark bedrohte Tier- und Pflanzenarten verlieren ihren Lebensraum. Die Arten- und Biotopvielfalt geht somit auch in den Naturräumen beträchtlich zurück.

Zum Erhalt wertvoller Offenlandstandorte auf großen Flächen ist die naturnahe Ganzjahresbeweidung mit großen Pflanzenfressern eine der innovativsten Maßnahmen des Naturschutzes in Deutschland.

Wie Wildpferd, Wasserbüffel und Co. Lebensräume für Vögel und andere bedrohte und geschützte Arten schaffen, erzählt der Vortrag „Wildnis aus der Grube – große Weidetiere als Landschaftsgestalter in der Bergbaufolgelandschaft des Altenburger Landes“. Die Referenten Simon Rockstroh und Anja Rohland laden am 10.04.18 alle interessierten Zuhörer 18 Uhr herzlich ins Mauritianum ein.

Konik-Herde in der Oranienbaumer Heide

20.03.2018 – 18 Uhr – Eröffnungsvortrag zur Sonderausstellung: „Der Star – Imitationstalent und Formationskünstler“ (Sonderausstellung des NABU zum Vogel des Jahres 2018)

Der Star macht seinem Namen alle Ehre: er ist ein Superstar der Stimmenimitation und ein exzellenter Synchronflieger. Ob es die Gesänge anderer Vogelarten sind oder Umgebungsgeräusche, Handyklingeln, Hundebellen, Weckerticken, Polizeisirene, Autoalarmanlage – der Star versteht es, diese perfekt zu imitieren und in seinen Gesang einzubauen. Ein einzigartiges Naturschauspiel, mit dem kaum eine andere Vogelart aufwarten kann, bietet die Schwarmbildung der Stare. Besonders in Teichgebieten ist im Herbst allabendlich eine Stunde vor Sonnenuntergang zu beobachten, wie imposante Schwarmwolken aus vielen tausend Staren am Himmel auftauchen, perfekt synchronisierte Flugmanöver vorführen, bevor sie sich schlagartig im Schilf niederlassen. Obwohl der Star nicht selten und zahlreich zu beobachten ist, wurde er vom NABU zum Vogel des Jahres 2018 ausgewählt. Er ist ein Paradebeispiel dafür, wie es um unsere eigentlich häufig vorkommenden Vogelarten bestellt ist. Seit der Jahrtausendwende sind seine Bestände rückläufig, da seine bevorzugten Lebensräume wie Weiden, Wiesen und Felder immer intensiver genutzt werden. Er benötigt Baumhöhlen zum Brüten und Nahrungsflächen mit kurzer Vegetation, in denen er Würmer und Insekten findet. Doch Hecken und Feldgehölze „stören“ beim intensiven Bewirtschaften der Äcker. Auch die zunehmende Haltung von Nutztieren ausschließlich in Stallanlagen setzt dem Star zu. Grasen keine Weidetiere, so fehlt auch deren Mist auf der Weide und damit die dadurch angelockten Insekten, eine wichtige Nahrung für den Star. Aktuell brüten etwa zwei Millionen Staren-Paare weniger in Deutschland als noch vor zwanzig Jahren.

 „Der Star – Imitationstalent und Formationskünstler“ heißt die neue Sonderschau, die am Dienstag, dem 20. März im Naturkundemuseum Mauritianum Altenburg eröffnet wird. Eindrucksvolle Fotos und Plakate beleuchten seine „Talente“, erzählen über seine Lebensweise und machen auf die Gefährdungsursachen aufmerksam. Um 18 Uhr stellt Museumsdirektor Mike Jessat den Vogel des Jahres 2018 im Rahmen seines Eröffnungsvortrages näher vor. Interessenten sind herzlich eingeladen.

Foto: NABU, Georg Dorff

 
 

17.03.2018 – 09:30 bis 14 Uhr – Forschend im Altenburger Land unterwegs Vortragsveranstaltung der Naturforschenden Gesellschaft Altenburg mit Kurzvorträgen zur regionalen Tier- und Pflanzenwelt

Die Naturforschenden Gesellschaft Altenburg (NfGA) lädt auch in diesem Jahr wieder zu einer öffentlichen Vortragsveranstaltung in das Naturkundemuseum Mauritianum ein. Am Samstag, dem 17.03.2018, soll von wissenschaftlichen Aktivitäten und Naturbeobachtungen im Altenburger Land berichtet werden. Diesmal sind aber nicht nur die „Alten Hasen“ am Start. Erstmals kommen auch Nachwuchswissenschaftler aus dem Altenburger Land zu Wort. Die Schüler Conrad Linzer (Schmölln) und Inga Endtmann (Windischleuba) präsentierten ihre eigenen Forschungsarbeiten, welche bereits erfolgreich beim Regionalwettbewerb von „Jugend forscht“ am 1. und 2. März in Rositz vorgestellt wurden. Um 9.30 Uhr starten die Referenten mit ihren ca. 20minütigen Vorträgen über wissenschaftshistorische und überwiegend botanische Themen. Ab 11.30 Uhr stehen dann pilz- sowie mooskundliche und zoologische Arbeiten im Vordergrund. Bis etwa 14.00 Uhr besteht für alle Interessierten die Möglichkeit, ihr eigenes Wissen zu vertiefen, Neues zu erfahren oder mit den Vortragenden ins Gespräch zu kommen. Die Naturforschende Gesellschaft Altenburg und das Mauritianum freuen sich auf Ihren Besuch.

Forschernachwuchs am Start. Der Sieger der Sparte Biologie des Regionalwettbewerbes „Jugend forscht“ in Rositz wird bei der Vortragsveranstaltung der NfGA seine Untersuchungen zu „Neozoen und Neophyten im Stadtgebiet von Schmölln“ vorstellen

 

Programm der Vortragsveranstaltung der NfGA am 17. März 2018

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Dr. Hartmut Baade:

Dr. Franz Thierfelder – eine Würdigung eines bedeutenden Regionalwissenschaftlers anlässlich seines 50. Todestages

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Inga Endtmann:

Festgeklebt und Eingeschlossen für die Ewigkeit? – Pollen in Harz (und Bernstein)

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Conrad Linzer:

Neozoen und Neophyten im Stadtgebiet von Schmölln

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Wolfgang Paritzsch:

Historische Fotos aus dem Leinawald – Erinnerungen eines Revierförsters

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Pause

Peter Meese:

Mein Weg zur Botanik und Beobachtungen im Altenburger Land

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Dr. Steffen Schmidt:

Großer und Kleiner Leberegel und Anmerkungen zu deren aktueller Verbreitung im Altenburger Land

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Maximilian Olbrich:

Anmerkungen zur Libellenfauna des Naturschutzgebietes „Phönix-Nord“

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Dietmar Löffler:

Pilzkartierung im Altenburger Land und Pilzherbar Dietmar Löffler

13.03.2018 – 18 Uhr – Ivo Rapsilber (Halle): Der Bitterfelder Bernstein und seine Einschlüsse – Ein Überblick

Als „Gold des Nordens“ oder „Tränen der Götter“ wird er gern bezeichnet – der Bernstein. Mancher hatte bereits das Glück ein kleines Stückchen am Ostseestrand selbst zu finden. Doch auch in Mitteldeutschland sind Bernstein-Funde möglich. Als das bekannteste Bernstein-Fundgebiet gilt der ehemalige Braunkohlen-Tagebau Goitsche bei Bitterfeld. Der naturwissenschaftliche Vortrag des Mauritianums am 13. März widmet sich speziell dem Bitterfelder Bernstein und all seinen Facetten. Der Referent, Herr Ivo Rappsilber vom Landesamt für Geologie und Bergwesen in Halle, gilt als ausgesprochener Bernstein-Spezialist. In seinem Vortrag wird er die Eigenschaften des seltsamen Steins, der eigentlich kein Stein, sondern ein fossiles Harz, ist und seine verschiedenen natürlichen Formen vorstellen. Thematisiert werden gleichfalls die in der Bitterfelder Bernsteinlagerstätte besonders reichhaltig auftretenden Bernsteinarten. Sie decken ein beeindruckendes Farbspektrum ab. Die Interessenten erfahren eher wenig bekannte Fakten aus der Entdeckungsgeschichte von Bernsteinen im Gebiet um Bitterfeld sowie deren Abbau und Verwendung. Letztendlich werden die Zuhörer sogar zu einer Zeitreise in den Bitterfelder Bernsteinwald eingeladen. Anhand prächtiger Fotos von im Bernstein eingeschlossenen Lebewesen, sogenannter Inklusen, wird die Jahrmillionen alte Fauna und Flora erkundet. Der Vortrag beginnt um 18.00 Uhr, Interessenten sind herzlich eingeladen.

Im Bitterfelder Bernstein eingeschlossene Schnaken

Foto: Ivo Rappsilber

02.03.2018 – 17 bis 21 Uhr: 1. Altenburger Kindermuseumsnacht

Nacht oder Tag – egal, hier kommt ihr allen Tieren auf die Schliche!

Das Mauritianum Naturkundemuseum lädt am 2. März von 17.00 bis 21.00 Uhr alle ausgeschlafenen Kinder und natürlich auch ihre erwachsene Begleitung zur 1. Altenburger Kindermuseumsnacht ein. Folgerichtig lautet das Motto des Abends „Tiere der Nacht“. Wer ist bereits in der Dämmerung unterwegs? Welches Tier lässt sich bei absoluter Dunkelheit nur erahnen? Schärft den Blick und spitzt die Ohren! Und wer denkt, hier geht es lediglich um Fledermäuse oder Eulen, irrt. Auch andere heimliche Bewohner aus Bachaue, Wald, Wiese und Heide gilt es zu entdecken. Vielleicht verraten sich die „Nachtschwärmer“ ja durch ihre Spuren? Für alle, die die im Museum versteckten Aufgaben lösen können, steht eine kleine Überraschung bereit.

Kreative Köpfe können ihr eigenes fantastisches Nachtwesen in der Druckwerkstatt des Kinderkollegs entwerfen. Weitere Mitmachangebote für Groß und Klein finden sich im ganzen Haus. Zur Stärkung stehen für erschöpfte Forscher russische Eierkuchen und warme Getränke bereit! Und vielleicht werden beim gemeinsamen Weg zum Taschenlampenabschlusskonzert in der Schlosskirche ja auch noch Spuren anderer Nachtschwärmer entdeckt.

Die Jüngsten des Kinderkollegs sind schon vor der Kindermuseumsnacht echte Fährtenleser.

27.02.2018 – 18 Uhr – Vortrag Thomas Hahn (Gera): „Die Brachiopoden des Geraer Zechsteins vorgestellt“

Der Geraer Fossiliensammler Thomas Hahn, der an diesem Abend referiert, hat sich diesen Tieren mit Leib und Seele verschrieben. In seinem Vortrag gibt Thomas Hahn anhand von Fotos hervorragender Exemplare aus seiner eigenen Sammlung und der des Museums für Naturkunde Gera einen Überblick über sämtliche in Gera gefundenen Brachiopoden-Arten. Er sammelt fossile Brachiopoden von weltweiten Fundstellen und insbesondere die vielerorts in seiner Heimatstadt Gera reichlich zu findenden Arten der Zechstein-Zeit. Während des Baus der Geraer Nord-Tangente (Umgehungsstraße) von 2005 bis 2007 konnte er große Mengen an Fundmaterial sichern. Erst später – Abend für Abend am Küchentisch – befreite Thomas Hahn mit Präparationswerkzeug die unter hartem Gestein erhaltenen urzeitlichen Lebewesen, die uns heute nur noch erahnen lassen, welches Leben sich einst in dem Meer, das heute versteinert unter Gera liegt, tummelte.

Als vor ca. 255 Millionen Jahren am Ende des Perm-Zeitalters das „Zechstein-Meer“ noch bis nach Gera reichte, war dessen Grund zeitweise mit Lebewesen übersät.

Dort lebten jene Brachiopoden bzw. „Armfüßer“. Diese Tiere sehen auf den ersten Blick aus wie Muscheln, gehören jedoch nicht zu den Weichtieren, sondern bilden einen eigenen Tierstamm mit tausenden Arten im Erdaltertum. Die in Gera reichlich auffindbaren Überreste solcher Tiere stammen aus dem letzten „Moment“ ihrer reichhaltigen Verbreitung auf der Erde. Mit dem Ende des Zechstein-Meeres und damit dem Übergang vom Perm- in das Triaszeitalter vor 251 Millionen Jahren kam das Ende der meisten Brachiopoden. Beim damaligen größten nachgewiesenen Artensterben der Erdgeschichte starben die meisten Brachiopoden-Gattungen aus. Heute leben in den Meeren unseres Planeten nur noch wenige Brachiopoden-Arten, die jedoch eher untergeordnete Bedeutung genießen.

Verschiedene „versteinerte“ Brachiopoden, vor allem Pterospirifer alatus,

gefunden im Straßenaufschluss „Nordtangente“ in Gera 2006.

Schale des Brachiopoden Horridonia horrida mit erhaltener Bestachelung aus Gera-Trebnitz,

gefunden im späten 19. Jahrhundert.

Fotos: Frank Hrouda / Museum für Naturkunde Gera

12.12.2017 – 18 Uhr – Vortrag Dr. Siegfried Klaus (Jena) & Luise Stephani (Thüringenforst /Waldnaturschutz): Artenschutzprojekt Auerhuhn – Historie, aktuelle Projektentwicklung und Auerhuhn-Schutz in Thüringen

Seit 1970 sind die Verbreitungsgebiete vieler Raufußhuhn-Arten stark geschrumpft. Im Rahmen des Vortrages berichten die Experten Dr. Siegfried Klaus (Jena) und Luise Stephani (Thüringenforst/Waldnaturschutz) über die Bestandsituation des vom Aussterben bedrohten Auerhuhnes in Thüringen und die derzeit laufenden Schutzbemühungen. Vor dem Hintergrund dieser kritischen Bestandessituation wird seit 2012 ein Artenschutzprojekt für den Erhalt des Auerhuhns in Thüringen umgesetzt. Im Zuge dieses Projektes werden großräumig Habitate kartiert, Lebensräume geschaffen, die Bejagung der Prädatoren in Kerngebieten umgesetzt und die freilebenden Bestände durch Auswilderungen und Wildfänge gestützt.

Jedoch ist trotz langjähriger Bemühungen die Population bis 2013 stets rückläufig und wird von Experten keineswegs als stabil eingestuft. Dies zeigt, dass ein alleiniger Fokus auf die Bestandesstützung keinen nachhaltigen Erfolg um die Erhaltung dieser Art in Thüringen gebracht hat. Vielmehr muss der Fokus auf die Herstellung  großräumiger geeignete unzerschnittener Lebensräume gerichtet werden. Ebenso sind nach vorliegenden Erkenntnissen anderer Raufußhuhnprojekte Beutegreifer, an erster Stelle der Fuchs, ein wichtiger begrenzender Faktor für den angestrebten Populationsaufbau des Auerhuhns und damit für den Erfolg von Schutzbemühungen. Veränderungen der forstlichen und landwirtschaftlichen Nutzung der Landschaft und der jagdlichen Ausrichtung verursachten in den letzten Jahrzehnten einen starken Anstieg der Prädatoren. Schwarzwildbestände entwickeln sich zunehmend auch in höheren Lagen rasant und werden durch Kirrungen in bisher dünn besiedelte Populationsgebiete gezogen. Der Fuchs findet in der heutigen Kulturlandschaft optimale Biotope, wird nicht mehr intensiv bejagt und aufgrund der flächigen Tollwutimpfung entwickeln sich die Bestände dieses Beutegreifers zusätzlich positiv. Im Rahmen des Projektes wird neben Verbesserungen der grundlegenden Habitatbedingungen daher ein Prädatorenmanagement etabliert, um den Prädatorenbesatz in den Auswilderungsgebieten zu reduzieren. Konkrete Beispiele wird der Vortrag erläutern.

Neben der Lebensraumverbesserung und der Reduktion von Prädatoren findet innerhalb des Projektes eine naturnahe Aufzucht und Auswilderung von Auerhuhn Jungvögeln statt. Entsprechend einer Auswertung bisheriger Auswilderungsprojekte zeigte sich, dass die Auswilderung gezüchteter Auerhühner als alleinige Maßnahme bisher keine langfristige Stabilisierung der Bestände bewirken konnte. Vor diesem Hintergrund wurde in den polnischen Masuren, eine neue Freilassungsmethode („Born to be free”) entwickelt. Dabei wird eine führende Auerhenne in einer Netzvoliere im natürlichen Lebensraum gehalten und es ist ihren Jungvögeln möglich, zur Erkundung des neuen Lebensraumes, die Voliere zu verlassen. In Thüringen wird dieser Ansatz für eine erfolgreichere Etablierung seit August 2015 genutzt. Es wurden je zwei Familienverbände, auch Gesperre genannt, im Jahr  2015,  2016 und 2017 in die Freiheit entlassen.

Auerhahn bei Sportplatz Reichmannsdorf

Auerhenne mit Jungen

Fotos: Luise Stephani

21.11.2017 – 18 Uhr – Vortrag Kathrin Worschech & Mike Jessat (Mauritianum): Aufregung um den Buchsbaumzünsler – Gärtner fürchten um ihre Buchsbäume!

Der immergrüne Buchsbaum, ob als Kugel neben dem Hauseingang, ob als Beet-Einfassung oder auch als kunstvoll geschnittene Figur, erfreut sich großer Beliebtheit in der Gartengestaltung. Allerdings haben Gärtner in den letzten Jahren ihre Sorge mit dem Buchsbaum. Nicht nur das von einem Pilz hervorgerufene Buchsbaum-Triebsterben setzt den heimischen Buchsbaumbeständen arg zu, nun auch noch die überaus gefräßigen Raupen des sogenannten Buchsbaumzünsler. In wenigen Tagen verwandeln sie die über Jahrzehnte hinweg herangezogenen und in aparte Form geschnittenen Buchshecken und -kugeln in kahles Gestrüpp. Die Referenten Mike Jessat und Kathrin Worschech informieren in ihrem Vortrag „Aufregung um den Buchsbaumzünsler – Gärtner fürchten um ihre Buchsbäume!“ am Dienstag, den 21. November um 18 Uhr im Naturkundemuseum Mauritianum Altenburg über diesen neuen Buchsbaum-Schädling.

Der Buchsbaumzünsler wurde erstmal 2010 in Europa wahrgenommen und zwar im äußersten Südwesten Deutschlands an der Grenze zur Schweiz. Vermutlich gelang er über Buchspflanzen-Importe aus Ostasien in die heimischen Baumärkte und von dort in Privatgärten, Parks und historische Schlossanlagen. Mittlerweile hat dieser recht unscheinbare kleine Falter in rasantem Tempo ganz Europa erobert. Besonders dramatisch sind die Auswirkungen in den natürlichen Buchswäldern z. B. des Mittelmeerraumes und des Kaukasus. Hier verändert sich durch einen kompletten Kahlschlag mehrerer Faltergenerationen das Landschaftsbild einer Region und zieht ökologische Veränderungen nach sich. Davon konnten sich die Vortragenden in diesem Jahr auf dem Dinkelberg bei Grenzach-Wyhlen nahe Basel – in Deutschland gibt es nur zwei natürliche Buchsbaumwälder – überzeugen.

Buchsbaumzünsler-Raupe

10.11.2017 – 18 bis 20 Uhr: Was für ein komischer Kauz, der Waldkauz! – Ein Käuzchen-Abend mit Taschenlampen-Exkursion in den Altenburger Schlosspark

Wer kennt ihn nicht aus Film und Fernsehen, den Balzruf des Waldkauzes! Schaurige Nachtszenen sind häufig von seinen Rufen untermalt und rufen bei den Zuschauern eine Gänsehaut hervor. Den Waldkauz aber in freier Wildbahn zu erleben, bleibt nur wenigen vergönnt. Dass man dazu aber nicht einmal weit reisen muss, beweisen die Biologen des Naturkundemuseums Mauritianum Altenburg, die am 10. November zu einer abendlichen Beobachtung dieses gefiederten Nachtjägers mitten in der Stadt einladen.

Unter dem Titel „Was für ein komischer Kauz, der Waldkauz!“ beginnt am Freitag, dem 10. November, um 18 Uhr der Käuzchen-Abend für Kinder im Mauritianum. In den folgenden zwei Stunden dreht sich alles um den „Vogel des Jahres 2017“, den Waldkauz. Basteln, Rätseln, eine Gewöll-Untersuchung und Mikroskopieren stehen auf dem Abendprogramm. Viele interessante Dinge gibt es dabei über diesen nächtlichen Jäger und seine Verwandten zu erfahren.

Zum Abschluss des Abends starten wir zu einer Taschenlampen-Exkursion in den Altenburger Schlosspark und begeben uns auf die Waldkauz-Suche. Mit etwas Glück ist sein „Kuwitt“, „Kuwitt“, „Kuwitt“ zu hören und lässt sich im Taschenlampenschein sein lautloser Flug beobachten. Seit vielen Jahren zieht ein Waldkauz-Paar – Waldkäuze bleiben sich ein Leben lang treu – inmitten der Stadt erfolgreich seine Jungen groß. Im zeitigen Frühjahr sind die noch nicht flugfähigen Jungen, auch Ästlinge genannt, in den noch wenig belaubten Bäumen, auf einem Ast meist nah am Stamm sitzend, zu erspähen. Jetzt im Herbst laufen dafür die Vorbereitungen – sie sind in Hochzeitsstimmung!

Der Veranstalter weist darauf hin, dass für den Käuzchen-Abend die Teilnehmerzahl begrenzt ist. Karten sind im Vorverkauf an der Museumskasse erhältlich.