Des Herzogs Fossiliensammlung bekommt Gesellschaft – Schenkung von Fossilien aus Spitzbergen ergänzt die Sammlung des Herzog Ernst II.

Als Andreas Lesser aus München dem Naturkundemuseum Mauritianum im Mai diesen Jahres zwei ethnographische Objekte anlässlich des 200. Gründungsjubiläums der Naturforschenden Gesellschaft Altenburg schenkte, entdeckte er in den Ausstellungsvitrinen Objekte, die ihm sehr bekannt vorkamen: Fossilien und Gesteinsproben, die Herzog Ernst II. bei einer Expedition nach Spitzbergen sammelte. Der Herzog verwirklichte seinen Traum von einer Forschungsreise in den Norden Europas im Jahr 1911. Mit einer Segelyacht mit kleinem Hilfsmotor drang er bis nahe an den 80. Breitengrad vor. Bei seiner Reise sammelte er zahlreiche naturwissenschaftliche Objekte. Einige von ihnen werden im Obergeschoß des Museums präsentiert.

Auch Andreas Lesser konnte bei einer privaten Reise nach Spitzbergen dem Reiz versteinerter Pflanzenreste aus dem Tertiär nicht wiederstehen. Viele Jahre bewahrte er die Fundstücke bei sich zu Hause auf. Doch nun übergab er sie dem Museum mit den Worten: „Bei Ihnen sind sie sicherlich gut aufgehoben!“ Die Geologinnen der Naturforschenden Gesellschaft Altenburg, Cordula Winter und Undine Morgenstern waren über die Neuzugänge sehr erfreut. Sie ergänzen die beachtliche Sammlung des Mauritianums. Die beiden Geologinnen konnten die übergebenen Blattabdrücke auch gleich näher bestimmen. Sie stammen hauptsächlich von Sumpfzypressen (Taxodium) und Pappeln (Populus). Die Bäume wuchsen vor etwa 60 Millionen Jahren in einer Sumpf-Landschaft ähnlich den Braunkohlenwäldern Mitteldeutschlands.

 

Cordula Winter vergleicht die Neuzugänge mit Sammlungsmaterial

der Spitzbergen-Expedition von Herzog Ernst II aus dem Jahr 1911.

Blattabdruck einer Sumpfzypresse