22.10.2017 – 15 Uhr – Eröffnung der Ausstellung „Alte Stücke in jungen Händen“

Mehr als 50 Jahre lag die ethnographische Sammlung des Altenburger Naturkundemuseums Mauritianum im Dornröschenschlaf. Die mehr als 1000 Objekte fassende Sammlung wurde in den 1950er Jahren an das Julius Riemer Museum in der Lutherstadt Wittenberg abgegeben. Damals sollte sich das Mauritianum lediglich zu einem regionalen Naturkundemuseum profilieren. Die Beschäftigung mit der Ferne war nicht erwünscht.

Doch seit 2008 beschäftigen sich die „Mauritianer“ wieder mit diesem fast vergessenem Sammlungsteil. Jährlich eine Ausstellung zu ethnologischen Fragestellungen weckte erste Aufmerksamkeit. Im Mittelpunkt standen beispielsweise Länder wie Usbekistan, Afghanistan, Mali oder Australien. Die Themen hatten stets einen starken Bezug zur dortigen Umwelt und dem Umgang mit vorhandenen bzw. fehlenden Ressourcen. Altenburg richtete seinen Blick wieder in die Ferne.

2012 kam dann auch die ethnographische Sammlung nach Altenburg zurück. Einige der Museumsobjekte wurden bereits in einer Sonderausstellung gezeigt. Aber weit mehr lagerte quasi hinter den Kulissen. Einige dieser Objekte wurden in den vergangenen Jahren zum Forschungsgegenstand für Studenten aus Berlin, Leipzig und Dresden. „Alte Stücke in jungen Händen“ nennt sich folgerichtig die Sonderausstellung des Mauritianums, die am Sonntag, dem 21.10.2017 um 15.00 Uhr eröffnet wird. Sie präsentiert ausgewählte Arbeiten der Studenten: Objektbeschreibungen, Recherchen zur Herkunft und Verwendung, aber auch die umfangreiche Restaurierung einer Holzfigur aus Neuirland

Die Eröffnung der Ausstellung wird musikalisch begleitet. Richard Schäffer aus Berlin beschäftigte sich als Student der Ethnographie mit den asiatischen Saiteninstrumenten. Bei seiner Betrachtung konnte er die Studienarbeit mit seiner Hauptprofession, der Musik, verbinden. Als Multi-Instrumentalist und Komponist, der sein Handwerk unter anderem bei den Musikern von Gundermann, Silly, Renft, Lift und MSB lernte, werden er und sein Bandkollege Jean auf musikalischen Umwegen zum Obertongesang gelangen.  Dieser hierzulande wenig bekannten Gesangsart verdanken wir die Entwicklung der Streichinstrumente. Überraschungen sind garantiert!

Samurai-Rüstung aus dem 14. Jahrhundert